Praktische Ausbildung an der Motorsäge und für Verkehrsunfälle
Am 11. März 2022 gab es bei unserem Übungsdienst zwei Themenschwerpunkte:

1. Technische Geräte beim Verkehrsunfall in der praktischen Anwendung

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Foto: Bei Verkehrsunfällen geht die Eigensicherung immer vor. Splitternde Glasscheiben stellen auch für die Einsatzkräfte eine Gefahr dar


Foto: Beim Einsatz des schweren Geräts (hier ein Spreizer) gilt es, vorsichtig vorzugehen

 

2. Sicherer Einsatz von Motorkettensägen im Einsatz



Foto: Gerade die letzten schweren Stürme haben die Feuerwehren stark gefordert. Hier wird geübt, einen schief stehenden Baum sicher zu fällen.

NASIM-Kurs - Notärzte werden praktisch ausgebildet

Am 12.03.2022 war es endlich wieder soweit, wir durften wieder praktisch Wissen vermitteln. Wir begleiteten die Fortbildung angehender Notärzte, in Zusammenarbeit mit dem IRUN-UKSH und stellten dabei eine Feuerwehr-Gruppe zur Abarbeitung eines Verkehrsunfalls mit mehreren eingeklemmten Presonen. Besonderes Augenmerk liegt hier bei der Zusammenarbeit von Rettungsdienst und Feuerwehr.
Dieses Kursformat begleiten wir seit 2017 und bleiben somit immer auf dem aktuellen Stand der Notfallrettung bei einem Verkehrsunfall.

Das folgende Video zeigt den Aufwand bei einer Rettung einer Person aus einem Fahrzeug
https://www.dropbox.com/s/fskorynlad1cszu/20220312_101237.mp4?dl=0

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Foto: Bei der Befreiung von eingeklemmten Personen aus Fahrzeugen arbeiten alle Rettungskräfte Hand in Hand

Auf der Webseite des Stadtfeuerwehrverbands Kiel finden Sie dazu weitere Informationen und noch mehr Fotos.

Atemschutzstrecke Kiel – jährliche Pflichtübung für PA-Träger

Am 26.08.2021 durften (oder mussten) wieder einige Kameraden in die neue Atemschutzstrecke der Berufsfeuerwehr Kiel in Kiel-Wellsee. Wohl motiviert, aktuell körperlich gesund und mit gültiger G 26.3 (Atemschutztauglichkeit) wurde das neue Übungszentrum der BF im Gewerbegebiet Kiel-Wellsee angesteuert.

Nach kurzer Unterweisung in Aufbau und organisatorischem Ablauf, rüsteten sich Trupp für Trupp aus und absolvierten nacheinander die Teststrecke. Mit Transponder am Arm, Herzfrequenzsender auf der Brust und vollem PA-Gerät auf dem Rücken (1800 l Luft), ging die „Reise“ los… Die „Aufwärmphase“, die mit angeatmetem PA zu absolvieren war, bestand aus den drei Fitness-Geräten Laufband & Endlosleiter &/ Ergometer. Unmittelbar danach musste der Zugang zum „Gitterkäfig“ (der Teststecke) kriechend passiert werden.


Wärmebildkamera-Foto: Unsere Einsatzkräfte auf dem Weg durch die Strecke

Bei fast völliger Dunkelheit mussten alle Trupps im komplett vernebelten Übungsraum die 54m lange Teststrecke bezwingen. Über drei Ebenen war der Weg zu suchen, zu ertasten und im Team zu bewältigen. Luken, Leitern, Engstellen, Rollen, Schiebetüren und eine über zwei Meter lange Röhre – alles war dabei. Und zur akustischen „Untermalung“ gab es Krach und Musik aus Lautsprechern – dazu blitzten und flackerten Lichter… Aber egal – schließlich kamen alle Trupps mit unterschiedlichem Restluftbestand am Ziel an und konnten verschwitzt Maske, PA-Gerät und Einsatzkleidung ablegen – Jährliche Pflichtübung bestanden!!! 😊


Foto: Im hochmodernen Überwachungsraum wird die Anlage gesteuert

Im Anschluss konnten wir mit den Ausbildern noch die anderen Übungsräume besichtigen: Ein weiterer Raum mit unterschiedlichen Gas- und Wasserarmaturen, einer Ramm-Tür für Übungen mit dem Halligan-Tool und einer Hitze-Tür, die bis 250°C aufgeheizt werden kann.


Foto: Es können unterschiedliche Objekte zum Üben genutzt werden

Zum Übungszentrum in Wellsee gehört ebenfalls eine große Halle, in der mehrere Container und Fahrzeuge stehen, die zeitnah für verschiedene Übungsszenarien umgebaut und genutzt werden sollen. Schließlich befindet sich eine größere Sektion für Schiffsbrandübungen vor Ort, in der vielfältige Einsatzlagen simuliert werden können.


Foto: Ein Teil des Teams, welches die Strecke erfolgreich absolviert hat

Text / Photos: Jochen Sturm

Im Oktober konnten Kameraden der FF Schilksee an zwei Terminen im Brandcontainer in Preetz teilnehmen. Zusammen mit der FF Suchsdorf wurde das Modul 1 („Wärmegewöhnung“) besucht und mit der FF Strande das Modul 2 („Rauchgasdurchzündung“ /„Flashover“). Alle Teilnehmer wurden nach einem kurzen Unterrichtsblock mit PA-Geräten ausgestattet und in den Übungsaufbau / -ablauf eingewiesen.

Im Modul 1 wurde – ähnlich wie beim Modul 2 – ein Feststoffbrand aus Faserverbundplatten und Euro-Paletten entzündet. Während die Kameradinnen und Kameraden im Inneren des Containers knieten, wurden die verschiedenen entstehenden Rauchschichten sichtbar, die immer weiter nach unten drücken. Durch die jeweiligen Trupps sollte nun die richtige Brandbekämpfung geübt werden: 3-Sprühstöße / liegende Acht / richtige Einstellung des Strahlrohres usw., während die anderen Kameradinnen/-en zunehmend die entstehende Wärme spürten, diese aushalten mussten und „gegrillt“ wurden. Hierbei wurden zeitweilig Temperaturen gemessen, die über 500°C betrugen. Selbstverständlich konnte jederzeit der Container verlassen werden, falls die persönliche Belastungsgrenze erreicht wurde.

Im Modul 2 wurde ebenfalls ein Feststoffbrand entzündet, ähnlich dem Modul 2. Nun wurde das Feuer jedoch nicht direkt gelöscht, sondern die Ausbilder „produzierten“ immer wieder durch geschicktes Öffnen und Schließen von Klappen und Türen ein zündfähiges Rauchgas-Gemisch. Die Teilnehmer sollten das entflammende Feuer und die entstehenden gefährlichen Gase beobachtet und schließlich - rechtzeitig vorm Durchzünden („Flashover“) – durch kurze, gezielte Sprühstöße abkühlen. Während zahlreicher Durchgänge konnte jeder mehrfach am Strahlrohr aktiv werden, zahlreiche Erfahrungen sammeln und so manches Mal in der Feuerwalze eingeschlossen sein. Alles in allem ein interessantes Erlebnis, das hoffentlich im Ernstfall so nie eintritt.

Zwei Anmerkungen zum Schluss:
1. Normalerweise werden die Termine langfristig in Preetz geplant. Dennoch gibt es immer wieder Zusatztermine bei / mit anderen Wehren, die freie Kontingente zur Verfügung stellen. Nehmt diese Gelegenheit wahr - es lohnt sich!!!
2. Tragt lange Baumwollunterwäsche unter eurer Einsatzkleidung, damit die Hitze nicht schmerzhaft auf die Haut durchschlägt

 

 

Bild Patrick Mathias

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Bild FF Suchsdorf

Jan Göbel, Jochen Sturm, Stephan Woelke (Bild Patrick Mathias)

Text: Jochen Sturm

Rauchentwicklung im Gefahrstoff-Container und eingeklemmte Person (TH)

Einsatzübung am Objekt – diesmal beim Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Ostsee, im Tonnenhof Kiel-Holtenau – Freitag, 13.08.2021

Szenario: Verpuffung auf fremdem Werksgelände und eine unbekannte Anzahl von vermissten Personen…

Wie häufig in der Realität, stellte sich vieles anders dar, als zuvor geplant:
Nur wenige Einsatzkräfte und eingeschränkte Einsatzmittel, die zur Verfügung standen... das eigene HLF in der Reparatur, das Ersatzfahrzeug nur für den Einsatzfall… Parallelausbildung im Brandcontainer in Rendsburg…

Also: Einsatzwahrnehmung mit 14 Kameraden, dem eigenen LF KatS und einem TSF aus Strande, mit denen vor Ort zwei Einsatzszenarien abgearbeitet wurden:
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TSF (FF Strande) und LF KatS (FF Schilksee)

Rauchentwicklung im Gefahrstoff-Container
Die Rauchentwicklung im Gefahrstoff-Container wurde nach äußerer Lageerkundung und Aufbau einer Wasserversorgung durch den Angriffstrupp unter Atemschutz näher in Augenschein genommen. Mittels Wärmebildkamera und unter Begehung des Containers konnte die Ursache schnell gefunden und Entwarnung gegeben werden. Keine offenen Flammen, eine unkritische chemische Umsetzung von Chemikalien, Trennung von Gefahrstoffen und Belüftung des Containers. Eine schnelle und effiziente Lagebewältigung konnte durch die eingesetzte Staffel (1:4) durchgeführt wurden.

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Eingeklemmte Person unter Fahrwassertonne (TH)
Kritischer die Lage in der Tonnenhalle Nord: Ein Arbeiter – der zunächst gefunden werden musste - wurde mit seinen Beinen unter einer ca. 1to schweren Fahrwassertonne eingeklemmt und befand sich allein vor Ort. Zusätzlich war der Unfallort durch zahlreiche Arbeitsmittel und weitere Tonnen unübersichtlich. Die Einsatzstelle musste zunächst freigeräumt und umliegende Gefahrenstellen gesichert werden. Ebenso galt es die Fahrwassertonne vor weiterem Verrutschen zu sichern und schließlich so weit anzuheben, dass die verletzte Person gerettet werden konnte. Hierbei war – wie so häufig – der Einfallsreichtum der eingesetzten Kräfte gefordert. Mittels Wagenheber, Hubwagen und Überfahrschutz konnte schließlich die Tonne angehoben und fixiert werden, sodass eine sehr zeitnahe Rettung erfolgen konnte.

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Fazit: Beide Einsatzszenarien wurden mit einer Staffel und einer Gruppe effektiv und in kurzer Zeit abgearbeitet. Es zeigt sich immer wieder, dass der Einfallsreichtum der Mannschaft und das Improvisationsgeschick aller zu einer schnellen Einsatzbewältigung beitragen.
Nach dem Rückrüsten der Fahrzeuge fand eine Begehung des gesamten Objekts mit dem Leiter des WSA Ostsee und einigen Mitarbeitern statt, wobei die Aufgabenvielfalt auf dem Tonnenhof erläutert und auf besondere Gefahrenschwer-punkte hingewiesen wurde. Verbesserungswünsche unsererseits wurden angesprochen (wie z. B. die Kennzeichnung von Hydranten und deren freie Zugänglichkeit) und Überlegungen für zukünftige Übungen diskutiert.

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Danke für die tatkräftige Einsatzbewältigung und den kurzweiligen Übungsabend sagen
Kai König & Jochen Sturm

Bilder: Katharina Sturm   Text: Jochen Sturm